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Warum es hier jetzt auf einmal einfach weitergeht

Lange (fast genau 4 Jahre!) war es still in meinem Blog. Lange schon hatte ich vor, das zu ändern. Lange hab ich überlegt, ob ich erstmal einen technischen und optischen Relaunch machen sollte. Lange hat das alles gedauert, weil ich für so Zeug eigentlich gar keine Zeit habe.

Aber lange hielt sich auch mein Drang zur Mitteilung in Grenzen. Vieles bewegte mich zwar, aber nichts davon erschien mir tatsächlich lohnenswert für einen neuen Blogbeitrag. Selbst zum zwischenzeitlich allgegenwärtigen Thema Coronakrise und deren Bewältigung hätte ich zwar so, so vieles zu sagen gehabt, aber das meiste haben andere schon – und viel besser – gesagt.

Nun, das hat sich in den letzten vier Wochen endlich geändert. Mittlerweile gibt es Themen, die mir – getreu dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“ – tatsächlich nach so langer wiederholter Konfrontation mit ihnen einfach an die Substanz gehen, auch wenn es lange, lange Zeit nicht so war. Auch meine Resilienz ist nicht unendlich. Einiges brennt unter den Nägeln. Und so will ich hier weitermachen.

Und die Seite bleibt ganz bewusst so, wie sie ist. Sie ist ein Archiv aus meiner Vergangenheit, sie sieht aus wie aus den frühen 2000ern, weil sie es ist. Viele Texte und Beiträge von damals sind heute höchstens noch zum Schmunzeln, aber peinlich sind sie mir nicht. An dieser Stelle mal ein ganz ausdrückliches und ehrliches Danke für eure Treue, wenn ihr dies lest. Auch, dass in der Zwischenzeit tatsächlich der einmillionste Besucher hier vorbeigeschaut hat, macht mich dankbar. Danke euch!

Vielleicht werde ich, wenn Zeit ist, hier und da etwas modernisieren, technisch und optisch, vielleicht werde diese Seite auch über kurz oder lang auf eine andere technische Infrastruktur umziehen. Aber ich werde nichts einfach so löschen, keine alten Texte an neue Gepflogenheiten anpassen (Stichwort Gendern – da weiß ich im übrigen auch noch nicht ganz, wie ich das für zukünftige Beiträge am schönsten löse. Schreibt es gern in die Kommentare, wenn ihr euch da was wünscht! Ich tendiere einfach zu abwechselnd gemischten Formen); auch Dinge, die im Nachhinein irrelevant erscheinen, wie z.B. der letzte Blogeintrag oder die Links zum dort erwähnten Add-On (das von addons.mozilla.org bereits, wie alle XPI-Addons, in die ewigen Jagdgründe geschickt wurde) werde ich nicht ohne Not löschen.

Wär alles viel zu aufwendig, würde alles vom eigentlichen Ziel ablenken.

Nein – hier geht’s jetzt einfach weiter!

Vielleicht sehr bald schon!

Es grüßt
Euer Fabian von fabianswebworld

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Warum FLST unter Firefox 57 nicht mehr funktioniert, und warum ich daran nichts ändern kann

FWW-FLST Logo-Grafik

Vor einigen Tagen wurde Firefox 57 veröffentlicht (auch unter dem Namen „Firefox Quantum“ bekannt), und wer keine Add-Ons installiert hat, wird vor allem eines gemerkt haben: Der Browser ist merklich schneller geworden und auch das Font-Rendering auf Webseiten ist nun schöner.

Alles in allem also ein toller Fortschritt – oder?

Nun ja – Langjährige Firefox-User, die seit über 12 Jahren Funktionalitäten zu schätzen gelernt haben, die nur mit Add-Ons realisierbar waren (zum Beispiel das von FLST implementierte Tab-Flipping per Klick auf den aktuellen Tab… ;-), aber auch: Tab-Scrolling durch alle offenen Tabs durch Drehen des Mausrades auf der Tableiste; bunte Tabs usw.) werden das anders sehen. All ihre geliebten Add-Ons funktionieren auf einen Schlag nicht mehr. So auch mein Add-On „FLST (Focus Last Selected Tab)“ mit seiner wohl tatsächlich von einer Vielzahl von Usern jetzt schmerzlich vermissen Tab-Flipping-Funktion.

Warum? Weil Mozilla die XPCOM/XUL-API, die die Grundlage für alle Add-Ons war, einfach „abgeklemmt“ hat. Das Killer-Feature von Firefox, nämlich die Erweiterbarkeit durch Add-Ons (und zwar nicht nur „optische Erweiterbarkeit“ wie bei Skins/Themes oder Erweiterbarkeit um bestimmte Website-spezifische Aktionen wie bei Chrome-Extensions), welches für viele eingefleischte Firefox-Fans das Hauptargument war, bei diesem Browser zu bleiben (denn langsamer als Chrome war er schon immer…), ist damit einfach weg. Einfach so.

Begründung von Mozilla: Die XUL-API habe Firefox verlangsamt und sei unsicher gewesen, da Add-Ons im Prinzip die komplette Kontrolle über den Browser (nämlich: über seine Oberfläche, seine Funktionalitäten, sein Aussehen, sein Verhalten) hatten.

Stimmt soweit – aber genau das war ja der Punkt, der die Add-Ons und damit die gesamte Firefox-„Biosphäre“ so interessant gemacht hat!

Absurd ist das deshalb, weil mit der Einführung von Add-On-Signaturen das Problem der Sicherheit von XUL-Add-Ons eigentlich schon gelöst oder zumindest gelindert wurde, und weil die neuen WebExtensions „nur noch“ so Sachen machen dürfen, wie… JavaScript in Seiten injizieren. Ja, richtig gelesen. Mein FLST darf nicht mehr den Klick auf die Tab-Leiste abfragen, aber JavaScript in jede beliebige Seite injizieren (nachdem ich bei der Installation einmal um Erlaubnis gefragt habe) dürfte es! Da schüttelt man doch den Kopf.

Und jetzt? Die erwähnten WebExtensions sind der neue Weg, Erweiterungen für Mozilla zu schreiben. Vorteil soll sein, dass diese (fast) unverändert kompatibel zu Chrome sind (oder gemacht werden können) und weniger tief in den Browser eingreifen. Damit soll der Browser insgesamt wartbarer werden, schneller, sicherer.

Und das stimmt sogar. Ja, alles wirklich valide Argumente aus Sicht der Entwickler! Vielleicht lassen sich damit neue User gewinnen, und klar: der neue Firefox ist schnell und sieht gut aus! Aber meiner Meinung nach hat sich Mozilla hier den Ärger all derer selbst eingehandelt, die über Jahre hinweg die größten Verfechter waren und selbst gegenüber anderen, die immer meinten, Firefox sei langsam(er), argumentierten, das habe gute Gründe und dafür sei er von den Features her auch viel mächtiger.

Jetzt ist er es jedenfalls nicht mehr.

Schade!

Wie geht es nun mit den „Legacy-Add-Ons“ weiter? Einige simple Funktionen lassen sich sicher in WebExtensions abbilden, aber gerade die Add-Ons, die die vermeintlich einfachsten Features (wie FLST) implementiert haben, lassen sich auf der neuen API einfach nicht mehr implementieren. Weil, „geht halt nicht“! Punkt!

Ganz konkret scheitert es im Falle von FLST am Fehlen eines bestimmten Event-Listeners (nämlich dem für Klicks auf der Tableiste bzw. auf Tabs). Und ich scheine mit meinem Add-On nicht der Einzige zu sein, der sich diesen (oder auch Events für Rechtsklicks/Linksklicks/Mausradklicks/Mausrad-Bewegung auf der Tableiste) wieder herbeiwünscht – ein Blick in den Mozilla-Bugtracker unter der ID 1246706 zeigt hitzige Diskussionen (Tipp: auch die als „unangemessen“ gemeldeten Beiträge mal einblenden…) ;-)

Was soll ich sagen: der Bug ist im Status „RESOLVED – WONTFIX“. Was soviel heißt wie: „Gibbet nich. Wird nicht mehr implementiert. Basta.“

Also – allen, die sich in den vergangenen Tagen darüber geärgert haben, dass mein Add-On nicht mehr funktioniert, oder mich angeschrieben und darum gebeten haben, dass ich das Add-On für Firefox 57 aktualisiere, sei gesagt: Ich würde ja gerne – aber es gibt einfach technisch keine Möglichkeit! Bedankt euch bei Mozilla! ;-P

Tipp: wer FLST weiter nutzen möchte, kann noch bis Mitte nächsten Jahres auf die (in erster Linie für Unternehmen mit „konservativerer“ Update-Politik gedachte) sogenannte ESR-Version von Firefox zurückgreifen. Dort werden bis voraussichtlich Juni 2018 noch XUL-Add-Ons unterstützt. Danach ist, wie es aussieht, auch hier Schluss.

Sollte sich an Mozillas Haltung etwas ändern bzw. bestimmte APIs wieder eingeführt werden, werde ich gerne nochmal einen Anlauf unternehmen. Für jetzt ist das Projekt „FLST als WebExtension für Firefox 57+“ allerdings erstmal begraben.

Euer Fabian

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FLST aktualisiert, neues Tool veröffentlicht

Seit letzter Woche gibt es ein kleines Update zu "Focus Last Selected Tab", welches ein kleines Problem mit Firefox 42 und höher aus dem Weg räumt (ein Klick auf den neuen Tab-Mute-Button löste immer auch ein Tab-Flipping aus, sofern dies aktiviert war). Viel Spaß mit der neuen Version (1.2.1)!

AESy IconAußerdem habe ich mein vor einigen Monaten entwickeltes Mini-Tool AESy online gestellt (der etwas merkwürdige Name leitet sich vom digitalen Audio-Datenstromformat AES/EBU ab, das im professionellen Audio-Umfeld verwendet wird). Auch wenn das Tool seit einiger Zeit in mehreren Fernseh-Ton-Regien innerhalb der ARD tatsächlich zum Einsatz kommt, um die Soundausgabe softwarebasierter Sample-Player in Verbindung mit günstigen USB-Soundkarten unterbrechungsfrei zu machen (und auch ursprünglich hierfür entwickelt wurde), so kann es doch auch für Heimanwender einen recht hohen Nutzwert haben:

Wer seinen PC über S/PDIF oder HDMI an seinen Heimkino-Receiver oder Verstärker mit digitalem Audioeingang angeschlossen hat, kennt eventuell das Problem, dass immer dann, wenn längere Zeit kein Sound vom PC ausgegeben wurde, der Anfang des jeweils nächsten Sounds (z.B. der Song-Anfang des nächsten Stücks) abgeschnitten wird, weil der AV-Receiver ein paar Millisekunden braucht, um sich erneut auf den S/PDIF-Bitstrom zu synchronisieren. Das passiert insbesondere bei Laptop-Soundkarten, die den S/PDIF-Strom komplett abschalten, wenn einige Sekunden kein Sound mehr durch den Soundtreiber ausgegeben wurde.

Wen das nervt, für den ist AESy das richtige Tool. AESy löst das Problem durch kontinuierliche Erzeugung eines stummen Audio-Streams ("Leerrahmen") einer ausgewählten Sample-Rate. Es bietet darüber hinaus noch die Möglichkeit, einen 1-kHz-Pegelton (Sinuston) zu generieren. Es kann auf meiner Download-Seite für persönliche und nichtkommerzielle Zwecke kostenlos heruntergeladen werden. Zu nichtkommerziellen Zwecken zähle ich im Fall dieses Programms auch den Einsatz in öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sowie in Bildungseinrichtungen.

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Update für FLST (Focus Last Selected Tab) für Firefox 29 verfügbar

FWW-FLST Logo-GrafikIn den letzten Tagen erreichten mich vermehrt Kommentare, dass mein Firefox-Add-On „Focus Last Selected Tab“ (FLST) für Firefox 4 und höher unter dem neuen Firefox 29 nicht mehr ganz das tut, was es soll: Tab-Flipping funktioniert zwar noch, aber die Funktion, den zuletzt fokussierten Tab beim Schließen eines Tabs automatisch anzuwählen, funktioniert nicht mehr, wenn man einen Tab per Klick auf den „X“-Button schließt. Beim Schließen von Tabs mittels Tastatur-Shortcut funktionierte alles wie gehabt.

Da ich selbst aufgrund der neuen Oberfläche von Firefox 29, mit der ich mich irgendwie noch nicht so recht anfreunden kann, derzeit die ESR-Version von Firefox 24 weiternutze, wurde ich erst durch die Benutzer-Reviews auf den Fehler aufmerksam und habe mich dessen nun angenommen. Seit heute steht auf der Mozilla-Add-On-Webseite eine aktualisierte Version (1.1.5) bereit, die das Problem behebt und auch unter Firefox 29 und höher einwandfrei funktioniert.

Benutzer, die automatische Add-On-Updates in Firefox aktiviert haben, kommen automatisch in den Genuss des Updates.

Darüber hinaus habe ich das Add-On mit diesem Update auch kompatibel zu SeaMonkey 2.x gemacht; ein Wunsch, der ebenfalls schon seit Monaten immer mal wieder aus der SeaMonkey-Gemeinde an mich herangetragen wurde.

Ich hoffe, mit diesem Update allen Firefox-29- und SeaMonkey-Usern den Wochenstart etwas versüßen zu können!

Viele Grüße,
Fabian

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R.I.P. Winamp

Update 3 (01.02.2014): Winamp wurde nun von Radionomy S. A. übernommen und soll nach deren Angaben weiter entwickelt werden. Dass es mit Winamp weitergeht, scheint nun sicher; wie es weitergeht, bleibt spannend…
Update 2 (21.12.2013): Winamp.com wurde am 20. Dezember 2013 entgegen der vorherigen Aussage von AOL nun doch nicht abgeschaltet. Es geht das Gerücht, dass Microsoft und/oder Spotify an einem Kauf von Winamp interessiert sind – wie es weitergeht, ist völlig offen. Die Version 5.666.3516 steht einstweilen weiter auf Winamp.com zur Verfügung.
Update 1 (12.12.2013): Eine weiter fehlerbereinigte, letzte Version 5.666 Build 3516 wurde veröffentlicht.

Mit größtem Entsetzen musste ich heute den Release Notes der neuen Winamp-Version 5.66 entnehmen, das dies das Ende von Winamp sein wird. AOL schreibt:

This will be the last AOL/Nullsoft release of Winamp :-(
See the download page for more info.

Quelle: http://forums.winamp.com/showthread.php?t=373755

Am 20. Dezember soll Winamp.com abgeschaltet werden und der Player nicht mehr zum Download verfügbar sein.

Ich habe es zuerst für einen schlechten Scherz gehalten.

Seit circa 16 Jahren hab ich nichts anderes als Winamp benutzt, um meine Musik abzuspielen. Winamp war einfach ein „Gefühl“ – das Gefühl, alle Musik blitzschnell im Zugriff zu haben, das Gefühl, einen bis ins letzte Detail anpassbaren Medienplayer zu benutzen, das Gefühl, einen Player zu haben, der eben etwas anders „tickt“ als alle anderen (wer die Winamp-Playlist und das Jump-To-File-Fenster kennt, weiß bescheid – und liebt es entweder oder hasst es).

Und vor allem das Gefühl, eine Community aus Entwicklern und Nutzern zu haben, bei der auf Wünsche der User (wie viele Funktionen sind eigentlich meine „privaten Extrawürste“ gewesen!) richtig eingegangen wurde (Danke Egg, danke DrO, danke Koopa, danke Benski &c). Danke für den besten Medienplayer aller Zeiten! Danke für meinen „Manual Playlist Advance“-Global-Hotkey, danke für ANSI-Tags, danke für 24bit-Support.

DANKE FÜR 16 JAHRE WINAMP!

(Und: danke für das Fixen des (total unwichtigen) Bugs

“ * Fixed: [gen_tray] Lockup/double-start issues when using the ‚Prev‘ action“,

den ich vor 7 Jahren gemeldet habe. Und den ihr euch aufgespart habt. Fürs letzte Release, das ihr heute veröffentlicht habt. Galgenhumor? ;))

Alle, die ebenso schockiert sind von dieser Nachricht, sollten Winamp 5.66 jetzt schnell noch herunterladen, bevor es zu spät ist. Der Player ist natürlich weiter nutzbar – die neue Version ist (wie eigentlich auch schon die letzten paar Releases) ziemlich fehlerfrei und „so ziemlich perfekt“, wenn man das für Software überhaupt behaupten kann.

Hier noch ein Artikel mit den traurigen Fakten: http://www.engadget.com/2013/11/20/winamp-shutting-down/

So, und ich muss das jetzt erst mal ein bisschen verarbeiten…

Herzlichst, euer
Fabian